Gedanken zum Krimi
14 Juli 2022
Da
scrolle ich so durch die Beiträge hier und da springt mir ein Post
entgegen – ein neues Buch ist erschienen.
Super,
denke ich.
Dann
sehe ich den Titel und lese den Text darunter: Endlich ist er da, der
neue Superkrimi.
Wow!
Wieder
einer mehr.
Haben
wir nicht schon genug Gewalt in der Welt?
Die
Lust am Kombinieren – kann man das nicht auch positiver gestalten?
Als
Autorin weiß ich, was passiert, wenn du schreibst.
Es
ist in aller Munde.
Gedanken
erschaffen Materie.
Ich
habe es selbst erlebt.
Figuren,
die ich in meinen Geschichten erschaffe, treffe ich im wahren Leben.
Und
das geht nicht nur mir so.
Auch
Kolleginnen und Kollegen, aus welcher Sparte auch immer, machten und
machen diese Erfahrungen.
Ich
bin mir also bewusst, dass eine meiner Erfindungen plötzlich und
unerwartet die Bühne des realen Lebens betritt.
Seit
ich das weiß, kann ich schwer mit diesen Themen von Gewalt und ihren
gedanklichen Auswüchsen umgehen.
Wir
haben Kriege. Menschen erfinden immer wieder neue Waffen, ob nun
biologisch, chemisch oder technisch.
Wir
haben Gewalt in den Familien, wir hören und erleben Gewalt gegenüber
Frauen und Kindern. Oder auch Menschen, die uns gerade nicht passen
oder zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort sind.
Und
dann kommen wir Schreiberlinge. Wir erforschen die Gewalt der Welt,
halten sie in Büchern fest. Wir schreiben supergenaue
Täterbeschreibungen. Wir zeigen in Worten und Bildern die Fantasien
solcher Menschen.
Und
schlussendlich erfinden wir täglich neue Monster dazu.
Wollen
wir wirklich mehr davon?
Von
solchen Geschichten, Figuren, Erlebnissen, Taten?
Auf
der einen Seite versuchen wir alles, um die Schraube der Gewalt
zurück zu drehen und im gleichen Moment erschaffen wir sie neu.
Und
um aufs Kombinieren zurück zu kommen. Da haben wir so viele bessere,
innovativere Möglichkeiten. Im körperlichen Sport, auf geistiger
Ebene, beim Rätseln oder auch beim Erfinden von Dingen, die uns
weiterbringen, nützlich sind, das Leben verbessern oder verschönern.
Und
ja, ich höre schon den einen oder anderen, der sagt, auch die
Märchen sind nicht gerade das beste Vorbild. Auch richtig. Doch auch
hier kann man oder er oder sie neu denken.
Ich
ganz persönlich möchte Figuren erfinden, die positiv sind, für
eine Welt ohne Schreckensbilder einstehen. Sicher leben Geschichten
von Irrungen und Wirrungen und auch einmal Taten, die negativ sind
oder Menschenleben fordern. Bilder und Geschehnisse, die uns zum
Umdenken anregen. Dafür sollen sie gut sein.
Ängste
abbauen, ohne noch mehr Grauen aufzubauen.
Ich
weiß, dass Gedanken Materie schaffen, also auch Figuren.
Ich
bin mit Haut und Haaren Geschichtenerzählerin.
Das
ganze Leben besteht aus Geschichten.
Werde
zum Magier deines Lebens mit NUR einem Stift!